Travellog: Africa 2006

Eine Reise von Nairobi nach Johannesburg via Kilimanjaro

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Standort: Hamburg, Germany

Dienstag, Februar 07, 2006

Zug: Nairobi - Mombassa

Vorbemerkung:
Diesen Text hatte ich bereits vor drei Tagen geschrieben, allerdings machen mir die Verbindungen und die Tastaturen hier arg zu schaffen. Bloggen kann auch Frust erzeugen, wenn plötzlich der Rechner neustartet oder die Verbindung verloren geht :-((
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Der Weg zum Bahnhof von Nairobi ist kein Vergnügen (genauso wenig wie die Tastatur hier), Stau und eine Masse an Menschen. Ich bin erleichtert, nachdem ich den Bahnsteig betrete, da ab hier nur Personen mit Tickets zugelassen sind. Erstmals auf dieser Reise spüre ich das Gefühl „unterwegs zu sein“, endlich raus aus Nairobi.

In bin in einem 4er Abteil mit einem netten polnischen Ehepaar, welches gerade eine Safari hinter sich hat. Kaum fährt der Zug los, wird auch schon zum Abendessen geladen. Ich erfahre, dass die Fahrt ohne Abendessen und Frühstück nur den halben Preis gekostet hätte. Aber kaum bin ich im Speisesaal angekommen, habe ich den Eindruck, dass dies einfach dazu gehört. Es kommt einem vor wie im Orient-Express nur eine Nummer billiger. Nichtsdestotrotz haben die Kellner weisse Uniform an und sind sehr zuvorkommend. Gegessen wird mit Silberbesteck und eine lebhafte Atmosphäre entsteht durch das Zusammenkommen von vielen unterschiedlichen Reisenden. Die Gespräche füllen den Raum und ich unterhalte mich mit Alexandra und Pawlow über polnische Politik und die Amerikaner im Irak. Das Essen dauert zwei Stunden und ich habe diesmal ein gutes Bier aus Kenia erwischt. In Nairobi waren mir Zweifel an der Braukunst der Kenianer aufgekommen. Danach zieht man sich in sein Abteil zurück. Die Zugfahrt ist heftig, permanent wird man durch die unterschiedlichsten Geräusche wachgehalten und wenn es nur das Schnarchen von Pawlow ist.

Ich liebe Zugfahrten, in Deutschland und besonders im Ausland. Auch auf dieser Fahrt kommen viele Erinnerungen an vergangene Zugfahrten hoch. Mark, erinnerst du dich noch an die Fahrt von Allepo bis kurz vor die irakische Grenze, welche bei 30 km/h ein Ewigkeit gedauert hatte, aber irgendwie schräg war oder die Strecke in Rumänien, wo die Toilette wie ausgebombt aussah? Genauso sehe ich die 60 Chinesen vor mir, welche in dem gleichen Schlafwagen wie ich auf der Fahrt von Peking nach Xian, gekocht und gelacht haben. Wie auch immer, es ist eine hervorragende Möglichkeit zu schreiben oder zu lesen, wie auf der 27-stündigen Fahrt von Kalkutta nach Dehli, wo ich die halbe Gandhi-Biographie gelesen hatte und dabei noch über die beiden rüstigen Herren von jeweils über 80 gestaunt hatte. Ich liebe diese Fahrten und freue mich schon auf die Tour von 40h von Dar es Salaam nach Sambia.

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Wer sich besonders für Zugfahrten interessiert, kann mal in den Blog von Natascha reinschauen. Sie schreibt über "Was man im Zug alles erleben kann". Viel Spaß.
http://myblog.de/abenteuerzugfahrt
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Frühstück ist um 6:30 Uhr, wobei ich den Eindruck gewinne, dass ich erst vor einer halben Stunde eingeschlafen bin. Unsere Ankunft sollte um 8:30 Uhr in Mombassa sein, allerdings haben wir uns seit 7:30 Uhr nicht mehr bewegt. Irgendein technisches Problem heisst es, aber die Techniker sind auf dem Weg. Gegen 14:30 Uhr erreichen wir Mombassa mit 6 Stunden Verspätung und ich muss meine Pläne ändern.

(eben ist der Rechner abgestürzt :-(((((( )