Travellog: Africa 2006

Eine Reise von Nairobi nach Johannesburg via Kilimanjaro

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Standort: Hamburg, Germany

Mittwoch, Februar 08, 2006

Tiwi Beach

Jeder redet von den malerischen Stränden in Kenia und Tansania, daher werde ich diesen Gerüchten heute mal genauer nachgehen :-)).

Mir wurde besonders Tiwi Beach ans Herz gelegt, kaum Touristen und weisser Sand. Nach meinem Standardfrühstück von 2 Eiern, etwas Toast und Kaffee, packe ich meine Sachen zusammen und springe in das nächste Matatu (zu diesem Transportsystem muss ich gleich noch mehr erzählen). Die Fahrt bringt mich mit meinen beiden Gepäckstücken zu der Likoni-Fähre. Dort ist die Hölle los, schliesslich handelt es sich um eine wichtige Transportader der Stadt. Ich fahre auf die andere Seite und nehme erneut ein Matatu die Küste entlang, steige auf der Höhe Tiwi aus und nehme für den letzten Abschnitt ein Taxi zum Strand, da vor dieser Strecke gewarnt wird. Nach dem Beziehen eines Zimmers, lasse ich die volle Pracht dieses wunderschönen Strandes auf mich wirken und kann alle erhaltenen Aussagen zu Tiwi nur bestätigen. Kaum ein Mensch zu sehen und eine herrliche Ruhe, nur das Rauschen des Indischen Ozeans ist zu hören. Ich kann sogar in Ansätzen abschalten ;-)

Der Tag am Strand hat seine Spuren hinterlassen. Nicht nur etwas Bräune, sondern auch an vereinzelte Flecken einen ordentlichen Sonnenbrand. Natürlich auch an der typischen Stelle auf dem Rücken, was mir am nächsten Tag die Rückfahrt mit dem Gepäck zur reinen Qual macht. Trotzdem waren es die 1 ½ Tage an diesem tollen Strand mehr als wert.

Die geliebten und gehassten, zumindest kontinuierlich diskutierten Matatus. Sie bestimmen das Leben in Kenia. Hierbei handelt es sich um Mini-Busse, üblicherweise von Nissan, welche das ganze Land erschliessen. Ich habe dieses System jetzt schon in einigen Ländern gesehen, aber hier bilden Sie inzwischen ein gewisses Risiko und sind in die öffentliche Diskussion gerückt, soweit ich es aus der Zeitung entnehmen kann. Sie sind immer überfüllt und fahren ohne Regeln, von der Geschwindigkeit kaum zu reden. Die Regierung will sie abschaffen, aber ich habe sie gelernt zu lieben. Egal, wo ich bisher war, dieses System ist schnell und effizient, hat aber auch ein kleines Restrisiko. Sobald man die Routen und die Systematik verstanden hat, gibt es keine Alternative unter dem Aspekt Preis-Leistung. Davon abgesehen ist es als Ausländer immer ein besonders Erlebnis, da man nur unter Einheimischen ist und keine bevorzugte Behandlung bekommt.

Inzwischen muss ich mir ein paar Planungsfehler eingestehen. An dem Tag vor Tiwi hat ich verpasst Geld zu tauschen, nun ist Sonntag und ich muss auf den Schwarzmarkt, was ich immer versuche zu vermeiden. Habe trotzdem einen guten Kurs bekommen. Genauso habe ich zu wenig Dollar in Cash dabei, was später in Moshi bei der Bezahlung der Kilimanjaro-Tour einen ordentlichen Aufschlag bedeutet. Kreditkarte und Traveller Schecks sind Sicherheit, aber in dieser Region hat Sicherheit einen sehr hohen (Währungs-) Preis. Auch beim Packen ist mir ein Fehler unterlaufen. So hätte ich meinen Schlafsack plus Fleece-Inlet gar nicht gebraucht, da ich am Kilimanjaro sowieso einen Winterschlafsack ausleihen muss. Nun gut, so muss ich etwas mehr schleppen, etwas mehr zahlen und manchmal auch umplanen, alles hat seinen Preis. „Making mistakes simply means you are learning faster“ (Weston H. Agor)

Nach meiner Rückkehr verbringe ich den Abend noch in Mombassa und werde mich morgen in Richtung Tansania bewegen.