Travellog: Africa 2006

Eine Reise von Nairobi nach Johannesburg via Kilimanjaro

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Standort: Hamburg, Germany

Donnerstag, Februar 16, 2006

Kilimanjaro - Tag 1

Ein Wahnsinn, welch Folter und doch ...
„As wide as all the world, great, high, and unbelievable white in the sun, was the square top of Kilimanjaro.“ (Hemingway)

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Tag 1:

Mein Wecker holt mich um 5:30 Uhr aus dem Tiefschlaf , immer noch kein Strom, zumindest geht das Warmwasser in der Dusche wieder. Beim Frühstück auf der Dachterrasse schaue ich auf die vor mir liegende Herausforderung. Der Kilimanjaro oder auch Kibo und Kili genannt, hat sich wieder einmal in einen Mantel aus Wolken gehüllt.

Ich kaufe noch Sonnenblocker ein und dann kommt auch schon Pius vorbei. Nicht um mich abzuholen, sondern um mir mitzuteilen, dass aus dem englischen Paar vier deutsche Herren geworden sind. Ich vermute, dass zu keinem Zeitpunkt ein englisches Paar oder irgendwelche anderen Personen schon für diesen Tag bei ihm gebucht hatten. Pius wusste, dass ich gerne in einer Gruppe aufsteigen will und somit mussten bereits einige Personen gebucht haben, so einfach ist das. Die Agenturen verständigen sich mit Sicherheit kurzfristig und legen Personen bzw. Gruppen zusammen. Wie auch immer, mit einiger Verspätung holt mich der Van ab, die vier Deutschen sind bereits an Bord. Schnell wird noch mein Schlafsack, die Jacke und der Stick eingeladen und schon sind wird auf dem Weg zum Machame Gate, dem Startpunkt.

Meine Mitstreiter sind
- Stefan, 63, aus der Nähe von München
- Raimund, 61, aus der Nähe von München
- Wolfgang, 59, aus Wiesbaden
- Peter, 50, aus Wiesbaden

Stefan und Raimund kennen sich schon lange und haben gemeinsam gebucht, sie fahren anschliessend noch auf Safari. Wolfgang und Peter sind verschwägert und fliegen nach der Tour wieder nach Frankfurt. Somit bin ich das Nesthäkchen der Gruppe und ziehe den Altersschnitt ein wenig nach unten. Die vier Herren haben die Machame Route mit 7 Tagen gebucht, so dass wir uns nach dem dritten Tag trennen müssten. Meine Planung beinhaltet, wie bereits erwähnt, 6 Tage, wobei der Unterschied in der Länge der Strecke des vierten Tages liegt.

Kurz vor der Registrierung am Machame Gate auf 1840 m Höhe, lernen wir noch unseren Guide Jacob kennen. Er ist 32 Jahre alt, vom Stamm der Chagga und ist bereits seit 5 Jahren Guide auf den verschiedenen Routen. Die Gruppe wird aufgefüllt durch 10 Porter, 3 Assistant Guides, einem Waiter und einem Koch, so dass wir insgesamt 21 Personen sind. Jeder Porter darf maximal 20 Kg tragen, wobei der Assistant Guide Martin wohl auch keine Probleme mit 40 Kg hätte. Wir selbst haben alle nur unseren kleinen Rucksack von ca. 5 Kg mit den nötigen Sachen für den Tag dabei.

Wir starten bei langsamen Tempo. Martin geht vor und wir folgen durch die Regenwaldlandschaft. Am Gate waren einige Gruppen zu sehen, nun verläuft es sich aber. Nach und nach ziehen die Porter von uns und den anderen Gruppen an uns vorbei. Sie Schultern die Last mit einer unglaublichen Leichtigkeit und beweisen auch später auf schwierigem Terrain eine enorme Geschicklichkeit.

Die ersten Missverständniss zwischen dem Guide bzw. Der Agentur und uns ergibt sich schnell bei dem Thema Wasser. Nach unseren Informationen sollen wir einer konstanten Wasserversorgung unterliegen, nach deren Auffassung gibt es erstmals abgekochtes Wasser am Abend. Nur gut, dass wir alle genug Wasser für den ersten Tag dabei haben, allerdings wird uns das Wasserthema weiter beschäftigen. Man sollte täglich mind. 3 Liter Wasser trinken, um die Wahrscheinlichkeit zu reduzieren von der Höhenkrankheit erfasst zu werden. Die Höhenkrankheit ist die grösste Gefahr beim Aufstieg. Man kann nicht vorhersagen bei wem sie sich einstellen wird und bei wem nicht. Die Anzeichen sind Übelkeit und Kopfschmerzen, wobei im extremen Fall Atemnot, Kreislaufprobleme und Auswurf auftreten können. In diesem Fall sollte man die Höhe reduzieren oder sogar ganz absteigen. Neben der Wasserversorgung ist die Akklimatisierung entscheidend. Die Machame Route in 6 Tagen enthält bereits einen Tag der Akklimatisierung auf gleicher Höhe, allerdings wird Nicht-Bergsteigern empfohlen einen weiteren Tag einzulegen, somit die Tour auf insgesamt 7 Tage zu erweitern.

Nach einigen Stunden des Aufstiegs essen wir unser erstes Lunchpaket, wir sind begeistert, allerdings stellen wir an den folgenden Tagen fest, dass es an Abwechslung mangelt. Um 16:30 Uhr erreichen wir unser Camp, die Machame Hütte, wo bereits unsere Zelte aufgebaut sind. Wir bekommen Kaffee, Tee und Popcorn. Kurze Zeit später stellen wir bereits fest, dass andere Gruppen einen deutlich höheren Service geniessen dürfen. Die sogenannte Business Class hat bereits ihr Abendessen (auch umfangreicher), richtige Stühle und einen Tisch. Die Unterschiede werden an den nächsten Tagen noch deutlicher. Aber wir sind grundsätzlich mit unserem Dinner zufrieden, nur schade, dass es bereits dunkel ist. Ab ins Bett, es ist 21:00 Uhr.

Summary:
10:45 Uhr Machame Gate 1.840 m
13:30 Uhr Machame Hütte 2.990 m
Dauer: 5:15 h
Länge: ca. 15 Km
Höhenmeter: 1.150 m hoch