Travellog: Africa 2006

Eine Reise von Nairobi nach Johannesburg via Kilimanjaro

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Standort: Hamburg, Germany

Freitag, Februar 24, 2006

Sansibar

Ich nehme die langsame Fähre nach Sansibar, welche 20$ anstatt 35$ wie die schnelle Fähre kostet, dafür aber auch 2 ½ Stunden statt 1 ½ Stunden braucht. Hier gibt es ein spezielles Compartment für Ausländer, irgendwie seltsam. Die Fahrt dauert nun doch etwas länger und ich erreiche mit Lucienne und Paul, einem Paar aus Kanada nach ca. 6 Stunden Sansibar. Dies soll mir bereits einen Vorgeschmack geben auf die kommenden mit langen Wartezeiten verbundenen Transporte. Ich habe fast die ganze Zeit gelesen, da ich von deinem Geschenk nicht losgekommen bin, vielen Dank Sascha, sollten uns danach mal ueber die moeglichen Interpretationen des Buches unterhalten.

Es wird schon dunkel und wir werden von tausenden flycatchern/touts bei unserer Ankunft in Beschlag genommen. Jeder hat ein besseres Hostel und ein günstigeres Taxi. Angefangen bei 15$ für die Strecke in die City. Wir lachen uns fast kaputt und fahren dann für 2$ in unser Guest House. Die Strecke von der Fähre in die Altstadt gibt bereits eine Aussicht auf die kleinen und wunderschönen Gassen von Stone Town. Wir essen noch in der Naehe des Hafen an den Staenden.

Stone Town ist die Hauptstadt von Sansibar oder besser gesagt die einzige Stadt auf Sansibar. Toll, aber auch sehr touristisch. Viele Gassen in denen man sich verirrt und immer wieder an neuen Orten ankommt. Zwei Tage meines Aufenthaltes führen mich an die Nordspitze von Sansibar zu den Stränden von Nungwi. Dort esse ich Fisch, geniesse die Ruhe, liege am Strand, höre Buddha Lounge und hole mir einen Ganzkörpersonnenbrand. Ich war nur für zwei Stunden in der Sonne oder sogar eher im Schatten und hatte Sonnenblocker mit Faktor 40 aufgelegt und doch bin ich komplett rot. Die Schmerzen werden mich die nächsten Tage stark beeinträchtigen, aber so eine Dunmmheit muss auch bestraft werden. Obwohl es nur zwei Stunden waren, hatte ich die Sonne komplett unterschätzt.

Die Fahrt zum Strand und zurück gibt mir die ersten Lektionen in African-Time. Eigentlich wollte ich mit dem local Bus um 11:00 Uhr zum Strand fahren, doch dann habe ich mich für ein shared Taxi um 13:00 Uhr entschieden, da es nur eine anstatt 3 Stunden braucht. Leider kam es nicht und ich habe ordentlich ärger gemacht (so habt ihr mich noch nicht kennengelernt, da ich ja eher die ruhige Person bin). Dies führte zu einem Ersatzfahrzeug, welches dann um 16:00 Uhr gestartet ist, allerdings auf halber Strecke ohne Benzin liegen blieb. Umsteigen, Umweg in Kauf nehmen und eine Ankunft um 19:00 Uhr hatten mich schliesslich einen halben Tag gekostet. Die Antwort des Fahrer: “That’s Africa”. Dieser Spruch sollte mich die nächsten tage begleiten. Bei der Rückfahrt war das shared Taxi 2 Stunden zu früh gekommen und hatte sich gewundert, dass ich nicht da war (war gerade dabei mich zu verbrennen). So musste ich den letzten local Bus nehmen, da ich noch am Abend Stone Town erreichen musste, um am nächsten Morgen die Fähre erwischen zu können. Dieser Bus ist für 20-22 Personen ausgelegt. Anfangs waren wir 15 und man hatte bequem Platz, dann wurden es 20 und alles war noch ok. Bei 25 wurde es langsam eng, da die Bänke sehr niedrig waren und nicht für Ausländer ausgelegt sind. In Verbindung mit meinem Sonnenbrand und Schmerzen an jedem Ort, war die Auffüllung auf 30 bereits mit grossen Unannehmlichkeiten verbunden. Und doch hatte ich wohl vergessen, dass der Gang auch noch stärker gefüllt werden kann. So geschehen bei 35 Personen an Bord. Mit 40 Mitfahrern war dann schliesslich das Ende erreicht, da bereits 4 Personen draussen hingen. Bei meiner Ankunft konnte ich kaum mehr laufen, dies wurde nur durch den Sonnenbrand unter dem Rucksack überboten.


Die nächsten Tage werden von langen Fahrtwegen geprägt sein. Fähre nach Dar es Salaam, Zug nach Mbeya, Bus nach Malawi.